Schiffe – Geschichte

Schiffe – Geschichte

Das königliche Schiff des Cheops

Im Jahr 1954 legte man aus dem Wüstensand auf der Südseite der Cheopspyramide zwei Gruben frei. Sie waren ca. 31 m lang und von 41 mächtigen Kalksteinblöcken bedeckt. In einer der beiden Gruben fanden die Forscher die Teile eines großen Königsschiffes. Es ist das berühmteste Schiff des alten Ägypten und wird Sonnenschiff oder Sonnenbarke des Pharaos Cheops genannt. Es bestand aus 1224 Holzteilen, die 4.600 Jahre gut erhalten überdauert hatten. Das war nur möglich, weil die Grube luft- und wasserdicht gebaut war. Aus den vielen Teilen wurde das Königsschiff mit den 23 m langen Planken wieder zusammengesetzt, ohne dass man dafür auch nur einen Nagel hätte verwenden müssen. Die Planken aus Zedernholz, das aus dem Libanon kam, wurden mit Schnüren verbunden. Sie wurden durch ein System von Löchern gezogen und im Inneren des Rumpfs verknotet. Das Schiff hatte einen flachen Boden ohne Kiel, war 43,3 m lang und 5,9 m breit. Es hatte eine Wasserverdrängung von 40 Tonnen. Das hölzerne Deckhaus (9,1 m lang) wird von einem Gestell aus waagrechten und senkrechten Rundhölzern überdeckt. Wahrscheinlich war darüber ein Stoffhimmel gespannt, um eine gute Wärmeisolation zu erreichen.
Man nimmt an, dass das Königsschiff kurz nach dem Tod des Cheops gebaut wurde und nur eine einzige Reise gemacht hat. Der Leichnam des Königs wurde auf dem Nil zu den traditionellen Wallfahrtsstätten gefahren. Die sechs Paar Ruder mit 6,8 bis 7,8 m Länge dienten wohl nur dazu, die Barke auf Kurs zu halten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde das königliche Schiff von kleineren Ruderbooten gezogen. Möglicherweise wurde es bei der Pyramide vergraben, weil man davon ausging, dass es den König so auf seiner Reise nach dem Tod begleiten kann.
 
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