Häuser und Gebäude – Geschichte

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Holstentor Lübeck

Das Holstentor in Lübeck ist wohl das bekannteste Stadttor des Spätmittelalters in Deutschland. 1464-1478 gebaut von Hinrich Helmstede diente es als Schutz des Traveübergangs. Es war ein Zeichen der Freiheit der Lübecker gegen den dänischen König, der auch Herr über Schleswig-Holstein war. 30 Geschützen bot es Raum innerhalb seiner bis zu 3,50 m dicken Mauern. Es steht auf einer sieben Meter hohen Aufschüttung, da hier ursprünglich eine Moorlandschaft war. Das Bauwerk war für seine Fundamente zu schwer, sodass es sich schon während der Bauzeit leicht nach Westen neigte. Bei dem Bau der oberen Geschosse versuchte man, das wieder auszugleichen. Der Boden sank aber im Lauf der Jahrhunderte so weit ab, dass die untersten Schießscharten heute mehr als einen halben Meter unter der Erdoberfläche liegen. Als man bei der letzten Restaurierung Feldsteine mit Vorrichtungen für Türangeln fand, wurde klar, dass das Tor ursprünglich durch zwei Torflügel verschließbar war. Im 16. Jahrhundert wurde vor dem Tor eine Bastion errichtet, weil die vorhandene Verteidigungsanlage nicht mehr ausreichte. Sie wurde 1853 wieder abgerissen, um dem ersten Bahnhof der Stadt Lübeck Platz zu machen.
Im Jahr 1863 war das Holstentor halb verfallen. Es wurde aber in den Jahren 1871 und 1931-33 von Grund auf restauriert und neu befestigt. Die Inschrift „CONCORDIA DOMI FORIS PAX“ - „Drinnen Eintracht - draußen Friede“ wurde 1863 angebracht und ist die verkürzte Fassung früherer Inschriften. 1871 wurde auf der Stadtseite die Inschrift „S.P.Q.L.“ angebracht (Senatus Populusque Lubecensis - Senat und Volk von Lübeck). Heute ist das Holstentor häufig als Wahrzeichen zu sehen, z. B. auf dem Logo des Deutschen Städtetags, auf Briefmarken, auf den Verpackungen der Lübecker Marzipanfabrik und bis 1991 auf dem früheren 50-DM-Schein.
 
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