Flugzeuge, Luftschiffe und Ballons – Geschichte

Flugzeuge, Luftschiffe und Ballons – Geschichte

Wright-Flyer I (1903)

Der Wright-Flyer I, dem das Schreiber-Modell entspricht, wurde im Jahr 1903 von den Brüdern Wilbur und Orville Wright gebaut und gilt als das erste Motorflugzeug. Er war 6,43 m lang, hatte eine Spannweite von 12,29 m und ein Gesamtgewicht von ca. 340 kg. Allein die Flügel hatten eine Gesamtfläche von 47,4 m². Angetrieben wurde der Flyer I von einem Vierzylinder-Benzin-Motor, den die Wrights selbst entwickelt hatten. Er war wassergekühlt und leistete 12 PS. Zwei Druckpropeller hatten einen Durchmesser von jeweils 2,59 m. Damit erreichte die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 48 km/h. Die erste Flugvorführung am 14. Dezember 1903 endete mit einem Fehlstart, bei dem der Flyer beschädigt wurde. Nach der Reparatur gab es eine erneute Vorführung am 17. Dezember 1903. An diesem Tag wurden beim längsten Flug 260 Meter in 56 Sekunden zurückgelegt. Obwohl der Flieger bei seinem letzten Flug durch Windböen zerstört wurde, konnten die Wrights diese Flugversuche als Erfolg verbuchen.
Wilbur und Orville Wright waren schon seit ihrer Kindheit vom Fliegen fasziniert. Durch ihre technische Erfahrung als Fahrradfabrikanten und die Literatur von Schriften Lilienthals und des amerikanischen Luftfahrtpioniers Chanute konnten sie diesen Traum verwirklichen. Mit Chanute verband Wilbur Wright eine enge Freundschaft. Die Brüder Wright lebten und arbeiteten in Dayton (Ohio). Ihre Testflüge, bei denen sie ihre Modelle abwechselnd steuerten, unternahmen sie in Kitty Hawk (North Carolina).
Es blieb nicht bei den Flugversuchen mit dem Flyer I. Schon im Jahr 1904 entwickelten die Brüder Wright den Flyer II, der mit einem neuen Motor ausgestattet war. Mit diesem Flugzeug stellten sie den Weltrekord von 4,4 Kilometern in 5 Minuten auf. Bereits kurze Zeit später, im Winter 1904/1905, arbeiteten die Brüder Wright an einer neuen Weiterentwicklung. Das besondere Merkmal dieses Flyer III war ein neues Lenksystem mit getrennt verlaufenden Steuerseilen. Damit konnte man leichter Kurven sowie Kreis- und Achterfiguren fliegen. Dieses Flugzeug legte in 38 Minuten eine Strecke von 39 Kilometern zurück. Bei den ersten Modellen flog der Pilot noch im Liegen, wie man es von den Gleitern her kannte. Später wurden Modelle entwickelt, in denen der Pilot sitzen konnte. Im Jahr 1911 gab es sogar eine zweisitzige Version des Wright-Flyers.
Zuerst erhielten die Brüder Wright für ihre Entwicklungen kaum Anerkennung. Unter anderem war es ihr eigener Vater, der anglikanische Bischof Wright, der die Flugversuche als Gotteslästerung bezeichnete. Die Öffentlichkeit hielt den Motorflug zu dieser Zeit immer noch für unmöglich, obwohl die Wrights wesentlich zu seiner Entwicklung beigetragen hatten. Denn die Presse machte immer wieder nur die Fehlversuche bekannt. Die Brüder Wright waren von ihrem Projekt jedoch so überzeugt, dass sie den Flyer III im Jahr 1905 sogar zu militärischen Zwecken anboten. Die amerikanische Armee lehnte aber ab. Dies änderte sich erst im Jahr 1908, als die Wrights nach langen Verhandlungen endlich offiziell ihren Flyer III vorführen durften. Dabei wurden die Fortschritte endlich auch der breiten Öffentlichkeit bekannt. Der Durchbruch war geschafft.
 
Wright-Flyer
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