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Häuser und Gebäude – Geschichte

Leuchtturm

Das Schreiber-Modell lehnt sich an einen Leuchtturm an, der ca. sechs Seemeilen nordöstlich der Insel Wangerooge mitten in der Nordsee steht. Der Untiefe dort mit sandigem Untergrund verdankt er seinen Namen „Roter Sand“.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Schiffsverkehr immer stärker, so dass die bis dahin als Seezeichen verwendeten Feuerschiffe nicht mehr ausreichten. Leuchttürme wurden deshalb gebaut. 1880/81 wurde mit dem Bau von Roter Sand begonnen. Um das Bauwerk auf den sandigen Meeresgrund zu stellen, wurde das Fundament mit Hilfe der so genannten Caissongründung gebaut: Dabei wird ein stählerner Kasten auf den Meeresboden abgesenkt und der Sand darunter abgebaut. Der Kasten versinkt im Boden und der Leuchtturm kann darauf gebaut werden. Weil der Senkkasten im Herbst 1881 durch einen Sturm zerstört wurde, musste der Bau aber abgebrochen werden. 1883 fand man dann weiter nördlich eine Stelle, die einen zweiten Versuch möglich machte. Im Herbst 1885 wurde der Turm eröffnet. Die Baubedingungen waren so schwierig gewesen, dass der Baumeister Körte in seinem Tagebuch drei Kreuze unter das Fertigstellungsdatum setzte. Immerhin war es aber das erste Offshore-Bauwerk der Welt.
Mit dem Fundament hat der Turm eine Gesamthöhe von 52,5 m. Bei Niedrigwasser ragt er etwa 30 m über den Meeresspiegel. In dem Turm mit seinen vier Etagen und dem Laternenaufbau sind ein Lagerraum, ein Schlafraum mit neun Kojen, ein Aufenthaltsraum mit Küche und ganz oben der Dienstraum mit den charakteristischen drei Erkern untergebracht. Jeweils drei Leuchtturmwärter lebten und arbeiteten zusammen auf dem Turm. Je nach Wetter konnte es bis zur Ablösung einige Wochen dauern. Weil der Turm mitten im Meer stand, wurde er oft so sehr von den tosenden Wellen erschüttert, dass die Besatzung um ihr Leben fürchtete. Vor allem im Winter war die Arbeit auf dem unbeheizten Leuchtturm sehr hart.
79 Jahre lang war er in Betrieb, um den Schiffen den Weg nach Bremen und Bremerhaven zu weisen. Um 1950 wurden Schäden am Fundament festgestellt. Außerdem hatte sich das Fahrwasser verändert. Deshalb wurde 1964 ein neuer Leuchtturm gebaut. Das Feuer des Leuchtturms Roter Sand wurde gelöscht. Aber es gibt organisierte Touren dorthin und seit 1999 kann man sogar auf dem Turm übernachten.
 
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