Automobile – Geschichte

Automobile – Geschichte

VW Käfer

VW Käfer (KdF-Wagen)
Es war von Anfang an ein ganz besonderes Fahrzeug, das Ferdinand Porsche 1934 konstruierte. Ein Kleinwagen sollte es sein, für alle erschwinglich. Ein Kaufpreis von 1.000 Reichsmark war vorgegeben. 1935/36 rollten die ersten Prototypen, die noch in Porsches Garage in Stuttgart gebaut worden waren.
1938 wurde dann der Grundstein für eine eigene Fabrik gelegt, in der der KdF-Wagen in Serie gehen sollte, denn Bestellungen gingen reichlich ein: 270.000 Wagen waren gefragt, für die ein eigenes Sparsystem geschaffen wurde mit Sparkarten, auf die wöchentlich wenigstens 5 RM in Form von Sparmarken einzuzahlen war.
Doch dann kam der Zweite Weltkrieg, und die Fabrik musste Militärfahrzeuge produzieren, in den Farben schwarz oder grau, bis die Anlagen fast vollständig zerstört wurden. Unter der britischen Besatzung konnte die Fabrik wieder aufgebaut werden, die eigentliche Erfolgsstory des Wagens begann.
Im Nachkriegsdeutschland wurden die Straßen von abenteuerlichen Konstruktionen befahren: von Dreiradfahrzeugen, Kabinenrollern ohne Rückwärtsgang, Cabrios ohne Türen und „Leukoplastbombern“ (Kleinwagen, deren Karosserie aus einem Kunstlederbezug bestand). Da war der VW der König mit vier Zylindern und fünf Sitzplätzen, über 100 km/h schnell. Die Form hatte etwas Liebenswertes, der Heckmotor brummte zuverlässig und sorgte im Winter für gutes Durchkommen, wenn auch die Heizung eher ein laues Lüftchen produzierte. Aber Heizungen waren in den fünfziger Jahren sowieso noch keine Selbstverständlichkeit in den Autos. Zwei Kofferräume hatte der VW: einen unter der vorderen Haube und eine Mulde unter dem Heckfenster hinter den Rücksitzen, die von Familien mit Kleinkindern gern als mobiles Babybett benützt wurde.
Leider konnte der VW den Fahrer auch in rechte Schwierigkeiten bringen: Die Seilzugbremsen zogen nie gleichmäßig, die hintere Pendelachse hatte die fatale Neigung, den Wagen in eine Heckschleuder zu verwandeln. Aber auch vorsichtige Fahrer hatten ihre liebe Not, wenn das Benzin zur Neige ging und auf Reserve umgeschaltet werden musste. Eine Benzinanzeige gab es nicht, so dass unter Umständen mitten in einem Überholvorgang mit dem Fuß weit unten im Fußraum der Benzinhahn gefunden werden musste.
Aber er lief und lief und lief, und das war nicht nur ein Werbespruch. Reparaturen gab es oft über Jahre nicht in einer Zeit, in der andere Wagen manchmal schon nach 20.000 km einen neuen Motor brauchten.
Dass der Käfer - wie er inoffiziell schnell genannt wurde - auch in der Produktion lief und lief und lief, hat er wohl nur den Emotionen zu verdanken, die er weckte. Denn die Amerikaner hatten genügend größere, schnellere und komfortablere Wagen, trotzdem kauften sie den Beetle in Millionenstückzahlen, weil sie ihn liebten.
Und mit dem Käfer konnte man sich überall sehen lassen. Sein klassenloses Image wurde von keinem anderen Wagen erreicht. So fand er jahrzehntelang seine Freunde und wurde gar Produktionsweltmeister, lange bevor die Produktion 2003 endgültig eingestellt wurde.
Fotos: Stiftung AutoMuseum Volkswagen
 
VW Käfer (KdF-Wagen)
VW Käfer (KdF-Wagen)
VW Käfer (KdF-Wagen)
 
VW Käfer (KdF-Wagen)
VW Käfer (KdF-Wagen)
VW Käfer (KdF-Wagen)
 
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