Häuser und Gebäude – Geschichte

Häuser und Gebäude – Geschichte

Römischer Wachturm

Die römischen Legionen hatten seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. in den Randprovinzen feste Truppenstandorte, um die Grenzen des Römischen Reichs zu schützen. Mehr als die Hälfte der etwa 30 Legionen war von der Rhein- bis zur Donaumündung an der Nordgrenze des Reichs stationiert. Der Grenzabschnitt zwischen Rheinbrohl (Raum Koblenz-Bonn) und Kelheim an der Donau galt als besonders gefährdet. Deshalb sicherte von 85 n. Chr. an eine Befestigungsanlage, der sogenannte Limes, diesen Abschnitt. Die älteren Teile des Limes bestanden aus einem Palisadenzaun, einem Graben und einem Wall. An anderen Stellen bildete eine fast 3 m hohe und 1 m dicke Mauer die Grenze.
Entlang dem 548 km langen „Obergermanisch-rätischen Limes“ wurde eine Menge von Beobachtungsposten gebaut. Die älteren Holztürme wurden in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. von steinernen Wachtürmen abgelöst. Die Ruinen ihrer Fundamente sind häufig noch erhalten und können besichtigt werden. Diese Ausgrabungen und die Reliefs an der Trajansäule in Rom erlauben heute eine annähernd originalgetreue Rekonstruktion der steinernen Kastelle.
Ein Beispiel eines rekonstruierten Limes-Wachturms ist in der Saalburg bei Frankfurt zu sehen. Die Turmplattform erreichte man über Leitern, die im Fall eines Angriffs schnell hochgezogen werden konnten. In der Nähe der Wachtürme bildeten sich im Lauf der Zeit Siedlungen. Viele Ortsnamen erinnern heute noch an ihren römischen Ursprung.
Eine ähnliche Grenzbefestigung wie der Limes, der sogenannte Hadrianswall, entstand in Britannien, wo Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) den Norden des Landes abriegeln ließ.
 
Ein kurzes, unterhaltsames YouTube-Video über die römischen Legionäre sehen Sie auf unserem YouTube-Kanal SchreiberBogen (in englischer Sprache).
 
Zurück
Wir verwenden nur Cookies, die für den Betrieb der Webseite technisch notwendig sind.   Mehr Infos