Sondermodelle – Geschichte

Sondermodelle – Geschichte

Polyorama Panoptique

Schon seit dem Ende des 17. Jahrhunderts ziehen Wanderschausteller durch Europa mit unförmigen Geräten, die sie auf Eseln, zweirädrigen Karren oder eigenem Rücken transportieren. Sie stellen diese Holzkästen auf Marktplätzen auf und lassen ihr Publikum durch kleine Öffnungen mit Sammellinsen in das Innere schauen.
Dort befinden sich Abbildungen, die zunächst aus Zeichnungen oder Kupferstichen bestehen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hielten diese Guckkästen in verkleinerten Ausführungen als Spielzeug mehr und mehr Einzug in die Häuser.
Das vorliegende Karton-Modell hat sein Vorbild in so einem „Polyorama Panoptique“, welches im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main zu besichtigen ist (auch wenn unserer Modell aus papiertechnischen Gründen geringfügig davon abweicht).
Für den Betrachter des Polyorama Panoptique kommt der Eindruck eines Wechsels bespielsweise von Tag und Nacht dadurch zustande, dass miteinander verbundene Klappen oben und hinten am Gerät das Verwandlungsbild wahlweise mit Auf- oder Durchlicht erscheinen lassen. Das Verwandlungsbild besteht im Original aus zwei komplementären und übereinandergelagerten handkolorierten Lithographien, auf dünnem Papier in einen Holzrahmen gespannt. Das vordere Bild ist in den Farben eher blass, das hintere eher kräftig gehalten. Zusätzliche Effekte werden erzeugt durch Perforationen, manchmal hinterklebt mit buntem Transparentpapier zur illuminierten Darstellung von Fenstern, Himmelskörpern oder Flammen. Nicht nur Tag und Nacht im Wechsel zeigen die zahlreichen Serien von Verwandlungsbildern, sondern auch beispielsweise Wechsel von ruhiger und stürmischer See, von sommerlicher zu winterlicher Landschaft oder Gegenüberstellungen von Total- zu Detailansichten (Zoo/Löwe).
Vorbild für diese optische Spielerei ist das große stationäre Diorama von Jacques Mande Daguerre.
 
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