Häuser und Gebäude – Geschichte

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Porta Nigra

Die Porta Nigra (lateinisch für „Schwarzes Tor“) ist ein altes Stadttor im Norden der Stadt Trier, das die Römer vermutlich im 2. Jahrhundert nach Christus erbauten. Sie hatten die Stadt Trier im Jahr 16 vor Christus gegründet. Das Tor war zu Repräsentationszwecken gedacht, im 3. Jahrhundert diente es aber auch als Verteidigung gegen die Angriffe der Germanen. In der Mauer sind an einigen Stellen Markierungen sichtbar, die Zeitangaben enthalten. Durch diese Zeitangaben lässt sich die Bauzeit des Tores auf etwa zwei bis vier Jahre schätzen. Für den Bau verwendete man helle Sandsteinquader, die man ohne Mörtel aufeinandersetzte und durch Eisenklammern miteinander verband. Im Lauf der Jahrhunderte verwitterte der Sandstein und nahm eine dunkle Färbung an, die der Porta Nigra im Mittelalter ihren Namen gab. Ursprünglich wurde das Tor jedoch vermutlich nach dem römischen Kriegsgott Mars „Porta Martis“ genannt.
In den Jahren 1028-1035 bewohnte ein griechischer Mönch namens Simeon einen Teil des Gebäudes als Einsiedler. Nach seinem Tod wurde er heiliggesprochen und ihm zu Ehren eine Kirche erbaut, in der ein Stift untergebracht wurde. Für diese Kirche nutzte man die Porta Nigra als Bausubstanz. Es handelte sich um eine Doppelkirche mit zwei übereinanderliegenden Kirchenräumen. Die Tordurchfahrten wurden zugemauert, und direkt neben der Porta Nigra wurde ein bedeutend kleineres Stadttor errichtet. Weil man für den Bau der Kirche nur einen Turm benötigte, wurde ein Turmaufbau der Porta Nigra abgerissen.
Nach mehreren Ergänzungen und Umbauarbeiten während der folgenden Jahrhunderte ließ Napoleon im Jahr 1802 die Kirche und das Stift aufheben. Ab 1804 wurden die Anbauten aus dem Mittelalter entfernt, bis im Jahr 1815 wieder das römische Tor zu sehen war. Von der Kirche ist nur noch der untere Teil der Apsis zu sehen. Nach den Abbrucharbeiten wurde in der Porta Nigra das erste antike Museum in Trier eröffnet.
Seit den Siebzigerjahren ist die Porta Nigra das einzige noch erhaltene Bauwerk der römischen Stadtbefestigung. Die Stadtmauer und alle übrigen Stadttore wurden abgerissen. Seit 1986 zählt das Tor zusammen mit anderen römischen Kulturdenkmälern in Trier und Umgebung zum Weltkulturerbe der UNESCO.
 
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