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Burgen und Schlösser – Geschichte

Schloss Hohenschwangau

Das Schloss Hohenschwangau steht in der Nähe des berühmten, von König Ludwig II. erbauten Schlosses Neuschwanstein. Ludwigs Vater Maximilian II. entdeckte an der Stelle durch Zufall eine Burgruine, die damals unter dem Namen „Schwanstein“ bekannt war. Maximilian II. beauftragte 1833 seinen Kunstlehrer, den Maler Domenico Quaglio, die Burgruine zu einem romantischen Wohnschloss auszubauen. Der Bau sollte ursprünglich mit 12.000 Gulden finanziert werden, die Kosten stiegen dann jedoch auf mehr als 100.000 Gulden an. Quaglio beklagte sich mehrmals bei Maximilian II., dass er wegen der steigenden Kosten nicht mehr ruhig schlafen konnte. Der Maler war unerfahren im Bauwesen, verausgabte sich bis zur Erschöpfung und starb kurz vor der Vollendung des Baus im Jahr 1837. Die königliche Familie nutzte Hohenschwangau danach als Sommerwohnsitz.
Quaglio bezeichnete sein Bauwerk selbst als „ein Muster des Geschmacks im deutschen Stil“. Er führte nicht nur Sanierungsarbeiten durch, sondern schmückte das Schloss mit Elementen der Gotik aus, um ein romantisches Lebensgefühl hervorzuheben. Die Innenräume stattete der Maler Moritz von Schwind mit zahlreichen, thematisch aufeinander abgestimmten Wandgemälden aus. Die Räume wurden nach den Themen der Wandgemälde benannt und sollten eine Reise in die Vergangenheit darstellen. Die Außenfassade erhielt einen leuchtend gelben Anstrich und zahlreiche dekorative Ergänzungen wie Balkone und Fensterverzierungen.
1842 heiratete Maximilian II. die Prinzessin Marie von Preußen. Als König Ludwig I. 1848 abdankte, wurde Maximilian II. zum König gekrönt. Sein Sohn Ludwig II. war damals gerade drei Jahre alt. Im Alter von neunzehn Jahren wurde er nach dem Tod seines Vaters selbst König von Bayern. Durch die sehr romantische Gestaltung des Schlosses Hohenschwangau wurde wahrscheinlich schon in seiner Kindheit sein ausgeprägtes Interesse an Sagen und Mythen geweckt, das bei dem Bau aller Schlösser Ludwigs II. eine entscheidende Rolle spielte. Sein berühmtes Schloss Neuschwanstein ließ er ab 1869 auf einem Berg gegenüber von Hohenschwangau bauen. Um die Bauarbeiten beobachten zu können, ließ er an einem Fenster von Schloss Hohenschwangau ein Fernrohr installieren, das auch heute noch bei Schlossführungen besichtigt werden kann.
Außer Hohenschwangau gibt es auch folgende Schlösser Ludwigs II. als Schreiber-Bogen: Neuschwanstein, Linderhof und Nymphenburg.
 
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