Eisenbahnen – Geschichte

Eisenbahnen – Geschichte

Stuttgarter Straßenbahn, Triebwagen 222

Der Triebwagen 222 wurde in den Jahren 1902 und 1904 von der Firma Herbrand in Köln hergestellt und von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) in Betrieb genommen. Er gehörte zur zweiten Generation der motorbetriebenen Schienenfahrzeuge. Er war in den ursprünglichen Farben der 1886 gegründeten Straßenbahngesellschaft lackiert: cremefarben mit einem hellblauen Streifen unterhalb der Fensterfront. Der Triebwagen hatte eine Länge von ca. 7 Metern und eine Breite von ca. 2 Metern. Vorne und hinten befand sich jeweils eine offene Plattform, die Stehplätze für insgesamt 17 Fahrgäste boten, während im Wageninneren 16 Fahrgäste auf zwei Längsbänken Platz fanden.
Von 1902 bis 1912 waren die Wagen dieses Typs auf drei Hauptverkehrslinien des Stuttgarter Schienennetzes unterwegs: der „Praglinie“ (zwischen Nordbahnhof und Westbahnhof), der „Querlinie“ (Seidenstraße, Traubenstraße und Gaisburg) und der „Ringlinie“ (Schreiberstraße, Schwabtunnel, Schlossplatz). Von 1914 bis 1927 waren diese Wagen dann auch auf anderen Verkehrslinien im Einsatz.
Der Triebwagen 222 war bis 1955 im Einsatz und wurde in dieser Zeit mehrfach umgestaltet. Nach dem ersten Umbau zwischen 1912 und 1914 waren die Plattformen geschlossen und in den Wagen integriert. Ab dem Jahr 1929 ersetzte die SSB den Triebwagen 222 schrittweise durch neuere Fahrzeuge und verkaufte einzelne Wagen an andere Straßenbahngesellschaften. Ab 1933 wurden die Wagen dieses Typs nicht mehr im Personenverkehr eingesetzt. Die verbliebenen Wagen baute die SSB zu Arbeitswagen um. Ab 1955 stand der Triebwagen 222 im Betriebshof der SSB und sollte eigentlich verschrottet werden. Man versetzte ihn jedoch wieder in seinen Originalzustand und stellte ihn später im Straßenbahnmuseum aus. Der Triebwagen 222 ist damit der älteste Motorentriebwagen des Stuttgarter Straßenbahnmuseums.
 
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