Kirchen, Synagoge und Moschee – Geschichte

Kirchen, Synagoge und Moschee – Geschichte

Wormser Dom

Der Dom St. Peter in Worms ist der kleinste der drei Kaiserdome am Rhein (Mainz, Speyer und Worms) und steht am höchsten Punkt der Innenstadt. Hier bildeten sich schon im 3. Jahrtausend vor Christus die ersten Siedlungen. Denn auf dem Hügel war man vor Hochwasser sicher. Wo heute der Dom steht, hatten schon die Römer während ihrer Besetzung ein römisches Forum errichtet, und auch die beiden Vorläufer des Doms standen hier.
Der genaue Baubeginn des Doms und die Abfolge der einzelnen Bauabschnitte sind umstritten. Viele Jahre ging man davon aus, dass die Arbeiten am heutigen Dom im Jahr 1130 am Ostchor begannen. Das Querschiff und das Sanktuarium sollen nach neuen Erkenntnissen jedoch zuerst gebaut worden sein. Dieser Bauabschnitt ist schlicht und kantig gebaut, wie es etwa um 1100 üblich war. Die eleganten Formen des übrigen Gebäudes stammen vermutlich aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Es wird angenommen, dass der Bau am Anfang des 12. Jahrhunderts begann und wegen politischer Unruhen stecken blieb. 1130 wurden die Arbeiten fortgesetzt und 1181 beendet.
Der Wormser Dom ist als Schauplatz bedeutender Ereignisse in der Geschichte bekannt. Dazu gehören zum Beispiel die Papstwahl von Leo IX. im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122 oder der Reichstag zu Worms, vor dem sich Martin Luther 1521 für seine reformatorischen Schriften verantworten musste. Nach dem Reichstag wurde hier die Reichsacht gegen ihn ausgesprochen. Danach durfte man seine Schriften nicht mehr lesen, jeder durfte ihn töten und keiner ihm Schutz gewähren. Auf seinem Rückweg von Worms nach Wittenberg wurde Luther von Reitern des sächsischen Kurfürsten Friedrich in Schutzhaft genommen und auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Dort übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche.
Auch in der berühmten Nibelungensage dient der Dom als Kulisse für eine Episode. Nach der Sage stritten sich die Königinnen Brunhild und Kriemhild auf der Domtreppe, welcher ihrer Ehemänner der Ranghöhere sei und wer von ihnen deshalb den Dom als Erste betreten dürfe. Obwohl dieser Streit nicht historisch belegt ist, werden die Wormser Nibelungenfestspiele in Anlehnung daran auf einer Bühne vor dem Dom aufgeführt.
Den Dreißigjährigen Krieg überstand der Dom fast unbeschadet. Später wurde allerdings das Innere von französischen Truppen zerstört und der Dom als Stall und Lagerhalle genutzt. Ab 1886 wurde er dann wiederhergestellt.
 
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