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Burgen und Schlösser – Geschichte

Burg Kriebstein

Hoch über der Zschopau, einem Fluss in Sachsen, steht Burg Kriebstein auf einem Felsen. 1384 wurde sie umfassend ausgebaut und zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert beauftragte der Burgherr den Erbauer der Albrechtsburg in Meißen mit umfangreichen Bauarbeiten, die noch heute erhalten sind. Die Burg ist eine Kombination aus Turmburg und Ringburg, hat einen ovalen Grundriss und wurde im gotischen Stil erbaut. Etwas erhöht steht der auffällige Wohnturm mit einer Höhe von 45 Metern und reizvollen Erkertürmchen aus dem Spätmittelalter. An den Wohnturm schließt sich im Mittelpunkt der Burg ein Küchenbau an. Neben der Kapelle befinden sich eine gotische Halle mit Kreuzgewölbe und weitere Gebäude. Umschlossen wird die Burganlage von Wirtschaftsflügel, Wehrmauer und Torhaus. Im 17. Jahrhundert wurden einige Gebäude aufgestockt. Im 19. Jahrhundert wurde von einem Teil der Mauer und dem Wirtschaftsflügel ein Stück abgetragen und das Küchenhaus durch einen Neubau ersetzt. Für den Umbau wählte man den neugotischen Stil. Durch die zahlreichen Umbauten entstand eine interessante Mischung aus unterschiedlichen Baustilen.
Erster Burgherr war der Ritter Dietrich von Beerwalde, dem auch die nahen Städte Waldheim und Hartha gehörten. 1465 übernahm Hugold III. von Schleinitz Burg Kriebstein. Danach wechselte die Burg häufig den Besitzer. Ab 1825 war die Burg im Besitz der Familie von Arnim, die 1945 enteignet wurde. Danach gehörte die Burg zum Volkseigentum der DDR. Damals waren ein Museum und die Forstverwaltung in der Burg untergebracht. Seit 1993 ist Burg Kriebstein Eigentum des Freistaats Sachsen.
Der Burgname stammt vermutlich aus der Jägersprache und beschreibt die Stelle, an der dem Wild nach der Jagd die Eingeweide (Kriebe) entfernt wurden. Nach einer Legende waren es Frauen, die 1415 eine Belagerung der Burg Kriebstein beendeten. Nach einer langen Belagerung baten sie den Markgrafen, die Burg mit dem Kostbarsten, was sie hatten, verlassen zu dürfen. Der Markgraf stimmte zu, weil er dachte, sie würden ihren Schmuck in Sicherheit bringen. Doch als die Frauen die Burg verließen, trugen sie ihre Männer auf ihren Rücken.
Burg Kriebstein war auf der Zwanzig-Pfennig-Briefmarke der DDR abgedruckt. Außerdem war Kriebstein schon mehrfach ein Schauplatz für Dreharbeiten, zum Beispiel für Märchenfilme wie „Schneewittchen“ oder für den Kinofilm „Grand Budapest Hotel“.
 
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