Häuser und Gebäude – Geschichte

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Pont du Gard

Der Pont du Gard ist ein römischer Aquädukt und Teil einer 50 km langen ehemaligen Wasserleitung nach Nîmes. Er befindet sich im Departement Gard in Südfrankreich und führt über den Fluss Gardon. Als einer der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit gilt er als wichtigstes Brückenbauwerk der Antike und zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs.
Vermutlich entstand der Aquädukt im 1. Jahrhundert nach Christus. Der Bau dauerte ungefähr drei Jahre und wurde von etwa 1.000 Sklaven und Kriegsgefangenen ausgeführt. Als Material dienten grobe gelbe Kalksteine gleicher Größe, die man ohne Mörtel zusammenfügte. Halt bekam das Ganze durch den Druck der einzelnen Steine und die dadurch entstandene Reibung. Die Pfeiler einer Ebene setzte man genau auf die Pfeiler der Ebene darunter, um die Belastung der unteren Arkaden zu verringern.
Der Pont du Gard ist 49 Meter hoch und in drei Ebenen unterteilt, die nach oben hin immer länger werden. Die untere Ebene ist aus sechs Arkaden erbaut, die mittlere aus elf. Die obere Ebene hat 35 Arkaden und eine Gesamtlänge von 275 Metern. Die gesamte Wasserleitung hatte auf ihrer Strecke von 50 Kilometern ein Gefälle von nur 24 Zentimetern pro Kilometer. So war der Transport von 20.000 Kubikmetern Wasser möglich.
Die gesamte Wasserleitung wurde im 4. Jahrhundert stark vernachlässigt. Ab dem 9. Jahrhundert war sie völlig unbrauchbar. Größtenteils wurde sie von den Menschen abgetragen, um die Steine anderweitig zu verwenden. Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert nutzte man den ehemaligen Aquädukt als Straßenbrücke.
Heute ist in der Nähe des Aquädukts ein Besucherzentrum eingerichtet. Seit 1985 steht der Pont du Gard auf der Welterbeliste der UNESCO.
 
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