Häuser und Gebäude – Geschichte

Häuser und Gebäude – Geschichte

Leuchtturm Westerheversand

Der Leuchtturm Westerheversand steht bei Westerhever auf der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein. Er wurde 1906 auf einer Warft erbaut, etwa 1000 Meter vor den Deichen. Eine Warft ist ein aus Erde aufgeschütteter Hügel, der dem Hochwasserschutz dient. Das Fundament des Turms besteht aus 127 Holzpfählen. Unter dem Sockel befindet sich eine Stahlbetonkammer, die als Wasserbehälter die Trinkwasserversorgung der Leuchtturmwärter und ihrer Familien sicherstellte. Der Turm wurde aus 608 Eisenplatten in der sogenannten Tübbingbauweise errichtet. In der gleichen Bauweise sind auch andere Leuchttürme entlang der Nordseeküste gebaut. Die Vorteile sind ein geringes Gewicht, kurze Montagezeit und niedrige Unterhaltungskosten. Neben dem Leuchtturm stehen zwei Wärterhäuser, in denen heute eine Naturschutzstation des Nationalparks Wattenmeer untergebracht ist.
Das in 41 Metern Höhe angebrachte Leuchtfeuer wurde 1908-1974 durch eine Kohlebogenlampe betrieben. Sie wurde 1975 durch eine moderne 2000-Watt-Kurzbogenlampe ersetzt. Das Licht hat eine Reichweite von 21 Seemeilen (etwa 39 Kilometer). Erkennen kann man es noch in 55 Kilometern Entfernung, bei guter Sicht auch von der Insel Helgoland aus. Der Turm wird seit 1978 nicht mehr von Leuchtturmwärtern, sondern automatisch von der Fernwirkzentrale in Tönning aus betreut. (Fernwirkzentralen steuern technische Einrichtungen per Fernsteuerung.)
Der Leuchtturm Westerheversand ist wohl der bekannteste Leuchtturm an der schleswig-holsteinischen Küste. Mit den symmetrisch angeordneten Häusern prägt das Bauwerk das typische Bild eines Leuchtturms. Das Ensemble ist ein beliebter Touristenmagnet und kann besichtigt werden. Auch standesamtliche Trauungen finden dort statt. Seit 1970 sind der Turm und die beiden Wärterhäuser Teil einer Werbekampagne der Bierbrauerei Jever Pilsener. Dass eine ostfriesische Brauerei ein nordfriesisches Fotomotiv für Werbung nutzte, war damals ein Aufreger. Auch der NDR und eine Firma für Fischkonserven nutzen den Turm als Werbemotiv. Im Jahr 2005 war das Motiv Teil der Briefmarkenserie „Leuchttürme“.
 
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