Der Frankfurter Römer

Auf dem Römerberg in der Innenstadt der Stadt Frankfurt am Main steht ein Wahrzeichen der Stadt, das Rathaus. Bekannt ist dieses Bauwerk als „Frankfurter Römer“. Die Herkunft des Namens ist nicht sicher. Eine Theorie führt ihn auf italienische Kaufleute im Mittelalter zurück. Der gesamte Rathauskomplex umfasst heute elf Gebäude. In dem vorliegenden Modell sind die drei ältesten Häuser mit ihrer historischen, stufenförmigen Dreigiebelfassade abgebildet.

Weil das ehemalige Rathaus zu klein geworden war, erhielt die Stadt Frankfurt im 14. Jahrhundert die kaiserliche Erlaubnis zum Bau eines neuen Rathauses. Kriege, die Pest und Naturkatastrophen verhinderten dieses Vorhaben. Daher kaufte man im Jahr 1405 zwei Bürgerhäuser im Zentrum der Stadt, das „Haus zum Römer“ und das „Haus zum Goldenen Schwan“. Ein weiteres Gebäude kaufte man in den Folgejahren hinzu, andere Erweiterungen wurden bis ins 18. Jahrhundert ergänzt.

Der Standort im Mittelpunkt der Stadt war ideal, da Frankfurt schon im 15. Jahrhundert Zentrum des Handels war und der nahe gelegene Main als wichtigster Verkehrsweg diente. Das Erdgeschoss des „Römers“ wurde zu mehreren Hallen ausgebaut und an Messen vermietet. Außerdem war Frankfurt von 1562 bis 1806 der Krönungsort der römisch-deutschen Kaiser. Die Wahlen der Kaiser fanden im Rathaus statt, die Krönungen im Dom. Im „Römer“ wurde ein prunkvoller Kaisersaal eingerichtet, der heute noch besichtigt werden kann.

Aus repräsentativen Gründen baute man das Rathaus immer wieder um. So war für einige Zeit ein gotisch verzierter Vorbau an der Fassade des Gebäudes angebaut. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts prägt die Fassade ein großer Balkon, den man noch heute gerne bei Empfängen nutzt. Hochrangige Gäste wie die britische Königin zeigten sich dort schon dem Volk. Da Frankfurt am Main auch der Sitz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist, wird auf dem Balkon auch die Fußball-Nationalmannschaft nach erfolgreichen Turnieren von ihren Fans gefeiert.