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Häuser und Gebäude – Geschichte

Haus Auerbach in Jena

Der vorliegende Schreiber-Bogen ist ein Modell des Hauses Auerbach. Es ist das erste Bauhaus des Gründers und Direktors des Bauhauses Walter Gropius, das er 1924 mit Adolf Meyer gebaut hat. Die Bauherren waren Anna und Felix Auerbach, die durch ihr umfassendes Engagement das kulturelle und künstlerische Leben in Jena nachhaltig geprägt haben.
Mit Haus Auerbach verwirklichte Gropius erstmals sein Prinzip des Baukastensystems, das die gegensätzlichen Aspekte von Typisierung und Variabilität vereint. Das in leichter Hanglage stehende Haus besteht aus zwei sich gegenseitig durchdringenden Quadern. Der nördliche Quader hat drei Stockwerke. In ihm befinden sich der Wirtschaftsbereich, wie Küche, das Badezimmer und im dritten Stock die Waschküche mit Trockenboden. Im südlichen Quader sind die sieben Wohnräume untergebracht. Von außen ist die Aufteilung in Nutzungsbereiche nicht erkennbar. Auf dem Flachdach befindet sich eine Dachterrasse. Vor dem Schlafzimmer ist ein Balkon und im Erdgeschoss ein Wintergarten. Die Fassade ist mit einem mineralischen Edelputz versehen, der mit Glimmer, der in der Sonne schimmert und kleinen Flusssandsteinen versetzt ist.
Alfred Arndt, einer der ersten Bauhausabsolventen, wurde von Gropius mit dem Entwurf der Farbgestaltung für die Innenräume des Hauses betraut. Lange Zeit galten die Pläne als nicht ausgeführt. Im Rahmen der von den neuen Eigentümern veranlassten Befundung 1994 wurden an allen Wänden Farbreste entdeckt. Auf deren Grundlage konnte die ursprüngliche Farbgebung vollständig wiederhergestellt werden. Die 37 Pastellfarben orientieren sich an Größe, Lichtverhältnissen und Funktion der einzelnen Räume.
Das Haus Auerbach steht selbstverständlich unter Denkmalschutz und ist ein bedeutendes Zeugnis des Bauhauses.
 
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