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Modelle aus anderen Verlagen – Geschichte

Abschied vom Wellblech –
schneller fliegen mit Junkers Ju 60 und Ju 160

Im Jahr 1919 baute Junkers das erste Passagierflugzeug aus Ganzmetall, dem 1926 die W 34 folgte. Diese mit Wellblech beplankten Flugzeuge waren sehr erfolgreich, denn sie waren sicher, haltbar und wirtschaftlich. Die Geschwindigkeit spielte in den 20er Jahren nur eine untergeordnete Rolle. Die F 13 erreichte 180 km/h, die W 34 immerhin 235 km/h. Zu Beginn der 1930er Jahre kamen jedoch aus den USA z.B. mit der Lockheed „Orlon“, die 358 km/h erreichte, sehr schnelle Flugzeuge, welche die bis dahin führende deutsche Luftfahrtindustrie herausforderten.
Bei den Junkers Flugzeugwerken war die Ju 60 in der Entwicklung. Nur schweren Herzens trennte sich Prof. Junkers vom Wellblech, das mit seiner Stabilität einfache und leichte Konstruktionen ermöglichte, aber bei Geschwindigkeiten über 300 km/h zu hohen Luftwiderstand verursachte. Allerdings wurden nur der Rumpf und der Mittelflügel in Glattblech ausgeführt. Außenflügel und Leitwerk behielten noch das hergebrachte Wellblech. So wurde trotz des schlanken Rumpfes und des teilweise einziehbaren Fahrwerks als Spitzengeschwindigkeit nur 280 km/h erreicht, was angesichts der Konkurrenz zu langsam war.
Deshalb wurde mit der Ju 160 ein weiteres Muster entworfen, das zwar fast die gleichen Abmessungen hatte wie die Ju 60, aber doch eine völlig neue Konstruktion war. Nun wurde auf die Verwendung von Wellblech vollständig verzichtet, das Fahrwerk war ganz einziehbar, der Übergang von der Motorhaube zum Rumpf aerodynamisch verbessert. Damit wurden eine Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h und die Serienproduktion für die Lufthansa und das Militär erreicht. Der Komfort für die Passagiere wurde verbessert, indem der Rumpf etwas verbreitert wurde, damit statt der Klappsitze links im Rumpf der Ju 60 jetzt durch einen schmalen Gang getrennte Einzelsitze Platz finden konnten. Das Kabinendach wurde so gestaltet, dass keine Scheibe senkrecht zur Flugrichtung stand, um auch auf diese Weise den Luftwiderstand gering zu halten. Mit der Verwendung des Junkers-Doppelflügels konnte trotz erhöhter Fluggeschwindigkeit die Landegeschwindigkeit verringert werden auf 105 km/h. Durch die aerodynamischen Verbesserungen konnte erreicht werden, dass der Gesamtwiderstand der Ju 160 dem des Flügels der W 34 entsprach. Bei der Lufthansa erhielten die Ju 160 Raubtiernamen. Der „Panther“ war das Vorbild für das ausgewählte Modell.

Technische Daten Ju 60 / Ju 160:
  • Verwendungszweck: Versuchsflugzeug / Passagierflugzeug
  • Besatzung: 2 / 2
  • Passagiere: 6 / 6
  • Fertigungszahl: 1 / 43
  • Baujahr: 1932 / 1934
  • Triebwerke: BMW Hornet A2 / BMW 132 A
  • Leistung: 600 PS, 440 kW / 60 PS, 485 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 285 km/h / 40 km/h
  • Spannweite: 14,30 m / 14,30 m
  • Länge: 11,84 m / 12,00 m
  • Höhe: 3,50 m / 3,90 m
  • Leergewicht: 2040 kg / 2520 kg
  • Startgewicht: 3100 kg / 3550 kg
  • Reichweite: 1000 km / 1000 km
 
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